Queerspringer SSV

Turnierblog Lichtenberger Sommer 2011

Lichtenberger Sommer 2011 - Blog

Sonntag, 21. August 2011

Leas Rückblick

von LeaW • 23:42 • 9. Runde4 Kommentare

Runde 9 hat leider nicht gut geklappt. Ich vergriff mich in der Eröffnung ganz blöd und erholte mich danach nicht mehr. Da war jetzt am Ende glaub ich echt die Luft raus bei mir. Das ist insofern etwas ärgerlich, als ich eigentlich nach der 8. Runde noch ziemlich gut stand, und mein Gegner mit 1700 durchaus zu knacken gewesen wäre.

Insgesamt war das Turnier aber doch recht erfreulich. Aus 8 gespielten Partien hab ich 2,5 Punkte geholt (3,5 mit kampflos), gegen durchgehend stärkere Gegner -- 1898 Niveau laut DWZ-Rechner -- und meine Leistung liegt bei 1720. Real lieg ich vielleicht noch etwas drunter, aber ich glaube, das Turnier zumindest einfach mal als Erfolg verbuchen zu können. Über meinen ursprünglichen Erwartungen lag's definitiv. :-)

Am Brett haben sich die Kandidatenzüge super bewährt. Jetzt hab ich zum ersten Mal das Gefühl, gut durch meine Partien zu kommen, ohne bei jedem Zug Angst haben zu müssen plötzlich zu patzen.

Ausbaufähig bei mir sind die frühen Endspiele -- z.B. wenn noch Turm und Springer auf dem Brett sind, da habe ich noch kein positionelles Stellungsgefühl. Und ich brauche ein paar scharfe obskure Eröffnungsvarianten für starke Gegner. Mal gucken.

Jedenfalls habe ich schachlich wieder Blut geleckt... Wahnsinnig Zeit zu investieren schaffe ich zwar wahrscheinlich nicht, aber zumindest plane ich, ab jetzt wieder regelmäßig zu spielen. Cool.

Samstag, 20. August 2011

Sa 20.8.2011, Runde 8

von WolfgangB • 23:58 • 8. RundeKeine Kommentare

Mein heutiger Gegner (DWZ 2031) versank immer wieder in tiefes Nachdenken, so dass ich viel Zeit hatte, in dem schönen Turniersaal der University of Applied Sciences umherzuwandern und interessantere Partien zu verfolgen (Eine für mich ganz untypische Art von Lässigkeit). Als ich mal wieder ans Brett zurückkam, hatte er in der abgebildeten Stellung - warum auch immer - 24... Dc7-d7?? gezogen.
Wir kennen das ja von uns selbst zur Genüge. Langes Brüten führt oft zu nichts, im Gegenteil. Einmal das Frühwarnsystem abgestellt und die Stellung ist hinüber, so auch hier. Es folgte 25.Sf5+- und nach wenigen Zügen gab er auf. So einfach kann Schach sein. Vielen Dank für den freien Nachmittag!
Morgen treffe ich auf einen ähnlich starken Gegner mit DWZ 2042. Ich würde natürlich sehr gern das Turnier mit 6 aus 9 beenden. Aber so ein Endergebnis gelingt mir leider nur alle 15-20 Jahre. Warten wir's ab...

Heute lief es für das übrige Queerspringer-Völkchen leider nur suboptimal.Bitte lasst Euch aber nicht den Spass verderben! Morgen könnt Ihr noch mal zuschlagen.

Zum allgemeinen Turnierverlauf wage ich die Prognose, dass der starke spanische IM Franco Alonso das Rennen machen wird (Alexander/Alejandro ist ein starker Schachspielervorname: Aljechin, Beljawski, Morosewitsch u.v.a.). Es sei ihm gegönnt, ein sympathischer junger Mann. Wäre er jedoch in der letzten Runde auf einen kämpferischen Robert Rabiega getroffen, wäre die Sache weniger klar. So ist im Kampf um Platz 1 leider die Spannung etwas raus.

Die Veranstalter haben sich für morgen einen Trick ausgedacht, um möglichst viele Teilnehmer bei der Siegerehrung dabei zu haben. Unter den Anwesenden sollen dann 50€ verlost werden. Da wird sich für so manchen ein echter Zwiespalt auftun.


Rückblick 6.-8. Runde

von LeaW • 22:47 • 8. RundeKeine Kommentare

Runde 6 (Weiß) lief leider nicht so erfreulich. Nach 1. d5 d5 2. c4 spielte mein Gegner 2. ... e5 (Albins Gegengambit). Er hatte sich auf mich vorbereitet und sich das Gegengambit am Tag der Partie extra ein paar Stunden angeguckt. Gemein. Ich überstand trotz 45 Minuten Bedenkzeit für 6 Züge noch nicht mal die Eröffnung, und war danach so fertig, dass ich auch nicht mehr adäquat verteidigte.

Für die Zukunft behalte ich mit Schwarz die Option 2. ... e5 auf jeden Fall im Hinterkopf -- das kann man vielleicht mal einem besseren Gegner aufs Brett dübeln, und mehr als eine halbe Einheit verliert man auch bei korrektem Gegenspiel nicht.

In Runde 7 (Schwarz) hatte ich dazugelernt und bereitete mich meinerseits auf meinen Gegner vor. In der Datenbank war was mit 1. e4 e5 (uninteressant) und eine Partie, in der er 1. d4 zog und dann komisch passiv spielte. Um die Spielstärkedifferenz zu überbrücken, suchte ich mir ein halbwegs aufregendes Motiv dagegen (d5 mit späterem b5, c5) und zog frohgemut in die Partie. Leider kam 1. e4, worauf ich notgedrungen in den gefürchteten Sizilianer ging. Er zog dann aber merkwürdig (Fritz meint, falsch), und ich spielte wohl recht solide -- prima, dann klappen wohl zumindest schon ein paar grundlegenden Motive im Sizilianisch (danke Axel und Holger! ^^). Im Mittelspiel und Endspiel gab ich meinen Vorteil dann mit unkoordiniertem Spiel wieder auf, und er stand am Ende auf Gewinn. Aber dann patzte er und ich rettete mit einem undeckbaren Dauerschach einen halben Punkt. Wie cool ist das denn -- sowas hatte ich ja lange nicht.

Für die 8. Runde suchte ich mir wieder für die Varianten meines Gegners ein paar Züge raus. Es war zwar diesmal nichts Aufregendes, aber sparte zumindest Bedenkzeit, und ich entwickelte mich nach meinem Gefühl ganz gut. Im Endspiel verwandelte mein Gegner dann aber einen positionellen Vorteil. Schade. Ich hatte auch keine richtige Gelegenheit, auf dem Brett für Action zu sorgen, was bei einem Spieler mit über 1900 DWZ wohl fatal für mich ist. Beim nächsten starken Gegner muss ich mir vielleicht doch eine schöne Eröffnung suchen, um taktische Komplexität forcieren zu können.

Mein Gegner morgen in der 9. Runde wird Karlheinz Hesselbarth (Baujahr 32!), der mit immer noch 1700 wohl der schwächste Gegner wird, den ich in diesem Turnier habe. Mal schauen -- ich suche noch ein bisschen Eröffnungstheorie raus, und vielleicht lässt sich ja dann was machen.

Morgen Abend poste ich übrigens noch einen Turnierrückblick (und vielleicht lassen sich meine Mitspringer auch dazu hinreißen?), also schaut nochmal ins Blog! ;-). [Weiter...]

Unzufrieden

von MarcR • 16:08 • 8. Runde3 Kommentare

Mit der heutigen 8. Runde ist klar, dass das Turnier für mich kein gutes war.

In 7 der 8 Partien wurde mir gezeigt, was ich alles nicht kann.
Gegen stärkere Gegner bekomme ich gute Stellungen, die ich dann verliere; und gegen schwächere gerate ich in klare Verluststellungen, in denen ich mir dann noch ein Remis ergaunern kann.
Die beste Partie, die ich gespielt hab, war ein 19-zügiges Remis.

Gestern gegen einen starken Schweizer gab's Sizilianisch. Eröffnung und frühes Mittelspiel hab ich sehr gut behandelt, und ich bekam eine klar bessere Stellung:



(Diagramm nach 18. Dc1)

Nur 4 Züge später war von dem Vorteil nichts mehr übrig. Der schwache a-Bauer meines Gegners wurde stark und entschied schnell die Partie.

Heute war ich dann wieder Favorit.
Mein Gegner baute sich recht passiv auf, was mir eine mörderische Angriffsstellung bescherte. Aber wenn ich eins nicht kann, dann ist es angreifen.



(Diagramm nach 16. ..., 0-0?)

Laut Computer ist Schwarz hier tot.
17. Sf6+, Lxf6 18. Lxh7+, Kh8 - soweit auch von mir angedacht, aber wie soll es jetzt weitergehen?
Die Computervariante ist so komplex, dass man sie am Brett nicht finden kann.
Nach ewigem Nachdenken und Rechnen war endlich meine Bedenkzeit weg und ich kam zu dem Schluss, dass 17. Sf6+ nicht funktionierte. In Zeitnot ruinierte ich dann erst den Angriff, dann die komplette Stellung, warf noch einen Turm weg und erschlich mir am Ende ein Dauerschach.

Schön ist das alles nicht.

Freitag, 19. August 2011

Kurze Auszeit

von MarcR • 09:27 • 6. RundeKeine Kommentare

Gestern hatte ich Weiß, mein Gegner spielte Französisch (ein Drittel meiner Weißpartien in diesem Jahr wurden Französisch gespielt; ist das jetzt eine neue Mode?).

Er spielte eine giftige Variante, gegen die ich vor drei Jahren mal fürchterlich eingegangen war. Diesmal wusste ich es besser.

Er machte Druck, ich hielt gegen, nach 19 Zügen war die Spannung raus, die Stellung verflachte und wir einigten uns auf ein Remis. Etwas früh, aber nach zwei Mammutpartien fand ich es ganz schön, mal wieder im Hellen nach Hause zu kommen.

Auf dem Rückweg mit dem Rad im Sonnenuntergang gönnte ich mir dann einen kleinen Abstecher zum Teltowkanal und dachte, dass in einer besseren Welt das Leben nur aus Schachspielen, Radfahren und Sommer besteht. Vor allem würde es dort aber keine Mücken geben. *grummel*

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, 26.04.2018 21:10, in: Leas Rückblick:
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MarcR, 22.08.2011 22:47, in: Leas Rückblick:
Das ist ein sehr erfreuliches, positives Resümee. Und wenn wir mit dir in Zukunft eine weitere Quee...

WolfgangB, 22.08.2011 10:39, in: Leas Rückblick:
Lea, laut der Lichtenberger DWZ-Turnierauswertung hast du 53 DWZ-Punkte hinzugewonnen! Und Deine Pe...

Frank Dreke, 21.08.2011 19:46, in: Unzufrieden:
Zum 2.Diagramm: Ich könnte das auch nicht genau berechnen.Aber,da Schwarz nach 19.Dh3 etwas gegen ...

Frank Dreke, 21.08.2011 19:18, in: Peeeeinlich!:
André Jäger hat überhaupt keinen Betrugsskandal verursacht; Betrug wurde ihm von seinem Gegner (...

WolfgangB, 21.08.2011 07:15, in: Unzufrieden:
Wie wir es gewohnt sind, setzt uns Marc ein Diagramm vor die Nase und verbreitet kritische Ohnmacht....

LeaW, 20.08.2011 22:26, in: Unzufrieden:
Aaah, schade. Du hast mein Beileid, die Stellung verdient eigentlich gewonnen zu werden....